Kommentar von Dr. Arthur Kroismayr: Gedanken zur Meinungsfreiheit

Kand 1 Arthur KroismayrMeinungsfreiheit – aber nur wenn Du die „richtige“ vertrittst!
Ein persönlicher Kommentar von  Dr. Arthur Kroismayr

Wir Freiheitliche haben uns mittlerweile an vieles gewöhnen müssen. An unsympathische Dinge wie wörtliche und tätliche Angriffe auf uns und auf Mitbürger, die uns Freiheitliche unterstützen. Und auch daran, dass unsere Plakatständer halt öfter umfallen als jene der politischen Mitbewerber. Gerade Schalchham war da immer ein gefürchtetes Pflaster, selbst auf der Agerböschung fand ich schon Plakatständer von uns.

Die Ereignisse vom Dienstag, 8.9.2015 stellen allerdings eine neue Qualität dar. In einer offensichtlich koordinierten Aktion wurden im Raum Schalchham-Lixlau sechs Plakatständer von uns entfernt, oder besser gesagt, gestohlen. Niemand kann sechs solche Ständer (Größe A1 und A0) einfach mitnehmen, es handelt sich also um eine vorsätzliche Straftat. Der Sachschaden für unsere Ortsgruppe beläuft sich auf 2550.- €. Dieser Betrag entspricht mehr als dem, was ein Regauer FP Gemeinderat in einer ganzen Legislaturperiode (sechs Jahre) an Sitzungsgeldern bekommt. Die FPÖ Regau finanziert sich übrigens ausschließlich  mit diesen von unseren Mandataren zu 100% gespendeten Sitzungsgeldern. Bewusst verzichten wir auf Sponsoren „aus der Wirtschaft“, so wie das der politische Mitbewerb tut!

Egal wie sehr und mit welchen Mitteln man versucht, uns zu bekämpfen. Für uns bleibt Voltaires Stammsatz zur Meinungsfreiheit Programm: „Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.“

Freiheitliche stehen ganz generell im Verdacht, schlechte Menschen und noch viel schlechtere Demokraten zu sein. Persönlich hat mich dieser Vorwurf immer sehr gestört, sieht man sich allerdings an, aus welcher Ecke er kommt, relativiert sich einiges. Gerade jene, die am lautesten Toleranz und Meinungsfreiheit fordern, sind oft die Intolerantesten im Alltag. Und zwar aus Überzeugung. Sektenhaft meinen manche ganz besonders „gutherzige“ Menschen, es sei ein moralisches Recht, die FPÖ mit allen Mitteln zu bekämpfen.
Ich erinnere mich an Lehrer in meiner Mittelschulzeit in den 1990er Jahren, die es nicht übers Herz brachten, sich von Mordaufrufen gegen Jörg Haider zu distanzieren. Oder an tätliche Angriffe samt Krankenhausaufenthalt linker Studenten gegen uns im Hochschülerschaftswahlkampf  an der Uni Wien. So war es für  die „Tugendwächter“ an der Uni auch durchaus üblich, beim Stimmenauszählen eine Kuli mitzuhaben, um bei freiheitlichen Wahlzetteln eine weiteres Kreuz und die Stimme dadurch ungültig zu machen.

An all diese Scheußlichkeiten gewöhnt man sich mit der Zeit. In Regau sollten die Uhren schließlich anders gehen. Dachte ich zumindest.

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